Menschen in Agentinien sind auch nicht (viel) anders als anderswo, so denke ich. Selbst die meisten Argentinier betonen immer die große Wichtigkeit, das Handy nicht zu unvorsichtig in der Hand zu halten. Ich kenne viele, die andere kennen, denen ein Handy gestohlen wurde. Bloß selbst kenne ich keinen Menschen …

Es wird auch immer davor gewarnt, den Rucksack – so wie der Name eigentlich vorschlägt – auf dem Rücken zu tragen. Dementsprechend tragen viele Menschen ihren Rucksack vorne. Was aus meiner Sicht manchmal ganz praktisch ist, weil ich dann auf dem Rücken bei der hier oft vorherrschenden Temperatur nicht so schwitze … Außerdem komme ich dann bei Bedarf an alles heran.

Zugegebenermaßen: ich wurde auch schon angegriffen von Jugendlichen mit einem Stock. Allerdings in einer Gegend vor der gewarnt wird, nachts, alleine, nachdem ich mit Geld gesehen wurde. Blöder gehts nun wirklich nicht. Zum Glück konnte ich mich noch an eine Hauptstraße retten.

Ein Fahrrad wurde mir gestohlen – weil ich es nur mit zwei mickrigen Spiralschlössern an der Straße stehen ließ. Bezeichnenderweise stand ca 20m weiter die ganze Nacht ein Polizist, der einen Club bewachen musste, der wegen Drogenhandels geschlossen war…

Die Polizisten sind überall vorhanden und sehr zahlreich, gut bewaffnet, sowohl weiblich als auch männlich – vielleicht auch manchmal divers und immer hilfsbereit. Ein Einstellungskriterium eine andere Sprache als Spanisch zu sprechen, scheint nicht zu existieren.

Polizeiwagen fahren grundsätzlich mit Blaulicht. Wird ein Einsatz gefahren, schaltet man das zusätzliche Martinshorn an. Eine Besonderheit der hieisigen Polizeiwagen sind teilweise vorhandene, riesige Stoßfänger vorne und hinten. Einen Einsatz dieser „Abstandhalter“ konnte ich noch nicht beobachten. Dem einzigen Polizeiwagen der einmal auf dem Dach in einem Geschäft lag, haben sie vermutlich zumindst beim Zertrümmern des Schaufensters geholfen.

Und was ich noch nicht erwähnt habe: die Argentinier sind so wie ich sie im allgemeinen kennengelernt habe, äußerst hifsbereit und ehrlich. Einmal stand ein Taxifahrer 30min, nachdem er mich zu einer Milonga gebracht hatte, auf der Tanzfläche und drückte mir wortlos mein Handy in die Hand. Ich hatte es auf dem Rücksitz liegen lassen. Das bleibt mir genauso gut in Erinnerung wie die vielen Menschen die rücksichtsvoll in einer Schlange stehen, behinderte Angehörige pflegen (wohingegen in Deutschland Menschen mit Behinderungen im Straßenbild quasi nicht zu sehen sind), Schwangeren, Alten oder Kranken selbstverständlich einen Platz anbieten, sich um alle Tiere kümmern, egal ob sie Nutztiere oder Haustiere oder auch die in Deutschland als „Ratten der Lüfte“ bezeichneten Tauben sind. Ok Kakerlaken mag hier glaube ich (fast) niemand.